Vor etwa zwei Jahren wurden wunderschöne Pläne für ein neues Sandufer mit vielen Sitzgelegenheiten und mehr Grün vorgestellt, passend als Verlängerung der „neuen“ Kirchstraße. Aber schon damals stellten wir von der SPD die Frage, ob die Umsetzung mit soviel Eile verfolgt werden müsse. Schließlich hatte die Stadt noch die Umbauten von Stroetmann und Emshalle, sowie die Vergrößerung mehrerer Grundschulen vor der Brust. Die Verwaltung sagte damals, wegen der Anforderungen der Landesförderung dürfe kein Monat Zeit verschenkt werden.
Dann erklärte das Land selbst, die Stadt solle doch nichts überstürzen. So stand das Sandufer jetzt wieder auf der Tagesordnung. Was sich verändert hat, sind die Rahmenbedingungen.
Wo ein neues Wohngebiet entsteht, werden zuerst die Häuser gebaut. Dann erst folgt der Endausbau der Straße. Soweit, so logisch. Im Bereich Sandufer sieht die Verwaltung das anders: Noch ist es völlig unklar, was passieren soll, wo einst das „Südtor“ geplant wurde. Noch weiß niemand, ob anstelle des früheren „Hammer“ ein Neubau entstehen wird. Auch Umbauten an der Sparkasse sind wahrscheinlich. Alle Maßnahmen werden mit erheblichem Bauverkehr verbunden sein. Das soll alles stattfinden, NACHDEM das Sandufer aufgehübscht wurde? Wir sagen nein. Die Planungen müssen aufeinander abgestimmt werden; die Belastungen durch verschiedene Baumaßnahmen berücksichtigt werden. Genau deshalb haben wir auch in unseren Antrag auch keine konkrete Jahreszahl angegeben.
Wir denken eben langfristig für die Zukunft unserer Innenstadt. Und dafür ist es wichtig, das Pferd der Sandufer-Planung vom richtigen Ende aufzuzäumen.
In Ermangelung besserer Argumente baut die Verwaltung das Schreckgespenst von 60.000 € für ein neues „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ auf. Das werde nötig, wenn Emsdetten bei einer späteren Umsetzung Fördermittel einwerben will. Stimmt. Aber so ein Konzept wird die Stadt natürlich auf jeden Fall erstellen müssen. Das Gespenst ist also nur ein Phantom. Nebenbei: Auf Nachfrage bestätigte die Verwaltung, dass auch bei einer späteren Umsetzung die Stadt die Fördergelder aus der Renovierung der Kirchstraße nicht wird zurückzahlen müssen.