Betreuungslücken in Emsdettens Kitas

Verkürzte Angebote, kurzfristige Absagen: Der landesweite Personalmangel in den Kitas hat längst auch Emsdetten erfasst und bringt den Alltag vieler Familien durcheinander. Wie kann die Stadt dazu beitragen, Kindern und Eltern zu helfen? Darüber diskutierte jetzt auch die SPD-Ratsfraktion. Kann das Land gedrängt werden, etwas für den Bürokratie-Abbau in Kitas zu tun? Ist es Kindern gegenüber fair, professionelle Standards für die frühkindliche Bildung zu senken, um Personalzahlen zu erhöhen? Gibt es Wege, Teilzeitkräfte zu ermutigen, ihre Stundenzahl zu erhöhen? Was ist dran an dem Vorwurf, Eltern würden systematisch mehr Stunden buchen als sie tatsächlich benötigen?

Einfache Antworten gibt es auf keine Frage. 

Wenn wir den Verhältnissen hier in Emsdetten jedoch gerecht werden wollen, benötigen wir als erstes die konkreten lokalen Daten zum Mangel. Deshalb hat die SPD-Fraktion jüngst im Jugendhilfeausschuss einen Fragenkatalog zur Situation in den Emsdettener Kitas eingereicht:

1. In wie vielen Kitas kann derzeit nicht das volle Stundenangebot geleistet werden? 

2. Wie viele Gruppen befinden sich derzeit in Notbetreuung? 

3. Wie ist in den einzelnen Kitas das Verhältnis von rechtlich notwendigen Personalstunden zu vorhandenen Personalstunden? 

4. Wie viele freie Stellen sind derzeit in den Emsdettener Kitas zu besetzen? Wie hoch sind die Ausfälle bei besetzten Stellen? 

5. Welche Stärken und welche Schwächen hat der Standort Emsdetten im Werben um Personal? 

6. An wie vielen Tagen dieses Kindergartenjahres mussten in den einzelnen Kitas Gruppen geschlossen werden? 

Das sagt die Verwaltung:

Zum Stichtag 1. Mai 2024 gaben 2 von 23 Kitas an, nicht das volle Stundenangebot vorzuhalten. (Das ist aber wegen Krankheiten eine Zahl, die sich jederzeit nach oben oder unten ändern kann).

Vier von 79 Gruppen waren in Notbetreuung. Seit Beginn des Kita-Jahres fielen 48 Tage wegen einer Gruppenschließung aus.

Von 7313 Fachstunden-Personalstunden waren (theoretisch) 8617 besetzt, es gab drei unbesetzte Stellen.

Immer wichtig zu wissen: Sowohl wegen des pädagogischen Auftrags wie auch wegen des Versicherungsschutz können gelernte Fachkräfte nicht einfach durch Un- oder Angelernte ersetzt werden.