Von Äpfeln und Birnen – Was ist mit der Galerie Münsterland?

Derzeit kursiert in den Sozialen Medien ein von CDU-Seite lancierter Post, der den städtischen Beitrag für die Galerie Münsterland mit der Förderung der Vereinsarbeit gleichsetzt. Dabei wird eine Rivalität von diversen Vereinen und städtischer Kulturarbeit herbeigeredet. 

Ja, tolle Vereine

Fangen wir mit den Äpfeln an: Ja, das Emsdettener Vereinsleben ist beeindruckend. Ja, es basiert auf ungezählten Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Und manchmal ist diese Arbeit natürlich auch frustrierend und die Ehrenamtlichen wünschten sich mehr Unterstützung. Wahr ist auch: Die Stadt Emsdetten unterstützt an vielen Stellen das hiesige Vereinsleben. Das gilt gerade im Sport, wo erhebliche Summen in den Bau und die Pflege der Sportstätten investiert wird. Natürlich wünscht man sich immer noch mehr, aber Geld ist eben nicht unendlich vermehrbar.

Ja zu städtischer Kulturarbeit

Nun zu den Birnen: Die Galerie Münsterland hat mit alledem rein gar nichts zu tun. Als in den 1990er Jahren die Galerie und Stroetmanns Fabrik als Bausteine für den Strukturwandel entstanden, waren das städtische Initiativen. Aus organisatorischen Gründen hielt es die Politik (offenbar auch die damalige CDU) es damals für sinnvoll, den Betrieb der Galerie nicht im Rathaus anzusiedeln, sondern dafür einen Verein zu gründen und dort auch die hauptamtliche Stellung für die Leitung anzusiedeln. In der Praxis erwies sich dies als ein gutes Konzept. Die Stelle wurde erst 2015 gestrichen, als die UWE mit Unterstützung der CDU einen Haushalt durchsetzte, dessen Leitidee war, an allen Stellen vor allem Personal zu sparen (aber gleichzeitig auch die Vereine mit einem 20% auf alles zu rupfen). Dankenswerterweise sprang die Kuratorin Ingrid Raschke-Stuwe mit viel Wissen und Idealismus ein und rettete so die Galerie. Was jetzt geschehen soll, ist einfach eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen. Als wichtiger Baustein städtischer Kulturpolitik, wie die Stadtbibliothek oder Stroetmanns Fabrik, nicht als Vereinstätigkeit.

Alles andere wird über kurz oder lang das Ende der Galerie bedeuten. Entsprechend den Berichten über den Kulturausschuss ist das der CDU egal. Nach dem Motto: Sollen Kunstinteressierte doch nach Münster fahren! Wer so argumentiert, stempelt sich selbst zur Provinz.