Für die SPD-Fraktion hielt Reinhild Thamm-Krake folgende Rede zum städtischen Haushalt 2023:
Sehr geehrter Bürgermeister Kellner, sehr geehrte Ratsdamen und -herren, sehr geehrte Presse, sehr geehrte Anwesende
Ja, es sieht düster aus im Haushalt!
Doch was können wir tun?
Alles lassen ist keine Lösung denn, wie schon Molière sagte: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Düster sieht es z. B. am Gymnasium aus denn die Sporthalle ist abgängig.
Hier müssen wir verpflichtend das Licht anmachen und eine neue Sporthalle in naher Zukunft bauen. Denn genau das wurde dem Rektor versprochen. Warum das wichtig ist? Wir wollen gesunde, sich bewegende Kinder in Emsdetten heranwachsen sehen.
Perspektiven für die Bibliothek
Bei der Stadtbibliothek sieht es ebenfalls düster aus. Oder möchte einer von Ihnen dort im Dachgeschoss arbeiten? Ohne ausreichend Licht und Lüftung? Von einem Brandfall und Fluchtweg über die Holztreppe einmal ganz abgesehen. Auch hier:
Verpflichtend müssen wir tätig werden, um die Sicherheit der Mitarbeitenden in der Bibliothek gewährleisten zu können. Um den neuen Verwaltungstrakt geht also kein Weg drumherum. Ob der Verleih von Popcornmaschinen unbedingt zum Aufgabenbereich einer Bibliothek gehört… Darüber kann man streiten. Wir finden: Bücher gehören in den Fokus einer Bibliothek und das sollte überwiegend auch so bleiben. Schließlich soll es nicht so weit kommen, dass unsere Kinder den Power-Knopf an einem Buch suchen, wenn sie dann eins in die Finger bekommen. Es ist also enorm wichtig, allen Mitarbeitenden der Bibliothek einen vernünftigen und sicheren Arbeitsplatz zu bieten und dadurch unseren Kindern den leichtgängigen Zugang zu Büchern zu erhalten.
Schulen mit Platz für alle Kinder
Überhaupt sind unsere Kinder unsere Zukunft. Für sie und ihre Ausbildung muss ein Dauerlicht leuchten. Daher setzen wir alles daran, die OGS-Plätze anzuheben und möglichst kleine Klassen zu realisieren.
Wer A sagt, muss noch lange nicht B sagen. Noch im letzten Jahr verweigerten wir unsere Zustimmung zur Erweiterung der Grundschulklassen. Dies geschah, weil die Statistik uns sinkende Kinderzahlen vorhersagte. Die Statistiker hatten allerdings die Rechnung ohne Putin und andere kriegswütige Oberhäupter gemacht. Die Kinderanzahl ist nicht gesunken, sondern gestiegen. Daher kippen wir unsere Meinung vom Vorjahr und stimmen nun mit gutem Gewissen der Erhöhung der Grundschulklassen auf 16 Klassen zu. Dies bedeutet, dass jede Grundschulkasse durchschnittlich mit etwa 23 Kindern besetzt ist. Wir wollen, dass alle Kinder bestmöglich in den Schulalltag starten können.
Emshalle
Ganz zappenduster sieht es mittlerweile bei der Ems–Halle aus. 14 Millionen Euro Investitionssumme und eine 18-monatige Schließung sind nicht akzeptabel. Letzteres haben wir immer wieder betont! Trotzdem halten wir an der Ems-Halle als Sport- und Event-Ort fest, weil sie abgesehen von der Kultur auch Kaufkraft in die Innenstadt spült. Gerade darum ist die Innenstadtlage absolut richtig und wichtig nach unserer Meinung. Wir plädieren dafür die Ems-Halle in mehrjährigen kleinen Schritten in enger Abstimmung mit Lukas Furth und seinem Team zu überarbeiten. Ein entsprechender Antrag von uns liegt bereits vor.
Bevor ich jetzt zu unserem Fazit komme:
Nie hätte ich gedacht, dass ich sogar im Stadtrat darum streiten muss, wer wo was putzen muss oder darf. Aber um dem Ganzen etwas Gutes abzugewinnen: Dass selbst unsere Ratsherren sich ernsthaft und hochemotional an der Diskussion beteiligen, spricht für deren Emanzipation. Das aber nur am Rande
Unser Fazit lautet :
„Der Haushalt ist der beste, worin man nichts Überflüssiges will und nichts Notwendiges entbehrt.“ Dieser Devise sind wir gefolgt und können es folgendermaßen zusammenfassen:
Die SPD-Fraktion stimmt dem Haushaltsplanentwurf 2023 zu. Der Verwaltung gilt unser Dank für die geleistete gute Arbeit.