„Zuhören und vermitteln.“ So fasste Hans-Peter Stuhrmann die Arbeit des jetzt zehnjährigen Inklusionsbeirates bei einem Besuch bei der SPD-Ratsfraktion zusammen. „Wir können selbst keine Probleme beseitigen. Aber wir sammeln die Berichte, die wir aus der ganzen Bevölkerung erhalten, informieren und schaffen die Vermittlung zu entsprechenden Fachleuten.“ Heike Ortmeier, ebenfalls seit Anfang an im Inklusionsbeirat aktiv, hob hervor, dass sich auf Seiten der Stadtverwaltung in dieser Zeit viel verbessert habe.
Pläne für mehr Inklusion in der Arbeitswelt
Deshalb werde der Beirat in nächste Zeit einen besonderen Schwerpunkt im Bereich des Arbeitslebens setzen. Das stieß in der SPD-Fraktion auf große Zustimmung. Cononabedingt hatte der letzte größere Meinungsaustausch zwischen Beirat und Frakton länger zurückgelegen, als es sonst üblich war. Desto größer war jetzt die Freude, jetzt einen so detaillierten Arbeitsplan zu hören. „Bei den Firmen herrscht immer noch viel zu viel Unkenntnis, was die Möglichkeiten angeht, behinderte Menschen zu beschäftigen“, sagte Reinhard Posssemeyer, Sachkundiger Bürger im Sozialausschuss. Hans-Peter Stuhrmann kündigte an, dass der Beirat auf das Wirtschaftsforum zugehen wolle, zum Beispiel in Form eines Wirtschaftsfrühstückes für Personalverantwortliche gemeinsam mit einer kundigen Vertretung der Arbeitsagentur. Es gelte, die verschiedenen Formen öffentlicher Förderungsmöglichkeiten bekannt zu machen. Berichte über positive Beispiele könnten Bedenken über die praktische Machbarkeit ausräumen helfen.
„Wir können es uns nicht mehr leisten, auf behinderte Arbeitskräfte zu verzichten“, stimmte SPD-Ratsmitglied Frank Achterkamp zu. „Noch fehlen in vielen Punkten Detailwisssen und Mut. Nicht nur in den Unternehmen, sondern auch bei Betroffenen, die sich nicht bewerben. Aber wann, wenn nicht in der jetzigen Situation, in der soviele Firmen dringend Personal suchen, soll dieser Schritt gelingen? Deshalb ist die Initiative des Beirates so wertvoll und zeitlich so gut gesetzt.“
Durch Wissen das gegenseitige Verständnis erhöhen und damit das Zusammenleben in Emsdetten verbessern, diesem Ziel fühlt sich der Beirat auch in seinem zweiten Jahrzehnt verpflichtet. „Schließlich kann es jeden von uns von einem Tag auf den andern treffen“, erinnerte André Stolze vom Beirat die Versammelten.
Der Beirat sicherte zu, andere Arbeitsfelder, wie die Inklusion von Kindern und Jugendlichen oder bauliche Dinge wie die Gestaltung des Waldbades mit gleichem Engagement wie bisher weiterzuverfolgen. Thomas Kock sagte im Namen der SPD-Fraktion zu, die Arbeit des Beirats weiter auf der politischen Ebene zu unterstützen.