Emsdettens Flaniermeile …

Kann an einem trüben Februarmorgen recht verlassen aussehen. Wir brauchen aber nicht bis zur Kirschblüte zu warten, bis sich das ändert. 

Dann werden sich auf dem Weg zwischen den Bäumen die Fußgänger*innen wieder von Fahrrädern bedrängt fühlen. Emsdetten hat einen überdurchschnittlichen Fahrradanteil im Verkehrsmix – das hat uns jetzt erst wieder das neue Mobilitätskonzept bestätigt und normalerweise freuen wir uns darüber. 

Es heißt aber auch, daß die Zeiten vorbei sind, auf gern genutzten Fußwegen einfach ein Schild „Fahrräder frei“ dazuzustellen, als würde das in der Menge keinen großen Unterschied machen. „Außerdem wird der Fahrradverkehr nicht zuletzt dank der E-Bikes immer schneller. Gleichzeitig sind in Emsdetten mehr ältere Menschen unterwegs, gerne auch zu Fuß, sofern sie sich sicher fühlen. Außerdem sind hier natürlich auch viele kleine Kinder als besonders schutzwürdige Gruppe unterwegs“, erläuterte SPD-Ratsmitglied Jürgen Osterhoff bereits im vorigen Winter seinen Antrag, die Straßen Westring, Grünring und Droste-Hülshoff-Allee zu Fahrradstraßen zu machen. „Wir können damit ein doppeltes Ziel erreichen: einen besseren Schutz auf dem Fußweg und eine lange Achse für den Radverkehr im Westen der Stadt, der am Ende auf die Wege am Mühlenbach und auf die künftige Fahrradstraße am Blumenweg leiten wird.“ Es reiche nicht, wie CDU und UWE meinten, Achsen aus der Innenstadt heraus zu schaffen. Genauso wichtig sei innerstädtisch die Verbindung zwischen verschiedenen Quartieren.

Die Stadtverwaltung schloß sich dieser Sichtweise an und legte dem Ausschuss für Klima und Mobilität jetzt einen Umsetzungsvorschlag in diesem Sinne vor. Er bestätigte die Sicht der SPD, dass eine Erweiterung des Mittelwegs keines der erstrebten Ziele erfüllen würde und dazu noch stellenweise den allseits geschätzten Baumbestand gefährden würde.

Aber entstehen nicht neue Probleme mit dem PKW-Verkehr, wenn eine große Zahl Radfahrer*innen auf den normalen Fahrbahnen fahren? Nicht zwingend. Immerhin gehören Fahrräder, die schneller als Schritt fahren auch heute schon auf die Fahrbahn. Autofahrer*innen sollten grundsätzlich damit rechnen. Kindern bis zehn Jahren wird weiterhin der Fußweg in der Mitte offenstehen. Auch im Kraftverkehr dient der Ring der Erschließung der umliegenden Wohngebiete, nicht dem Durchgangsverkehr. Eine langsame und rücksichtsvolle Fahrweise sollte daher keine allzu große Umstellung bedeuten. 

In der Ratssitzung schlossen sich Grüne und Linke dem Vorschlag von SPD und Verwaltung an. Nach Abschluss der Planungen kann es Realität werden. „Die Zeichen stehen gut, daß unsere Stadt ihr Ziel erreichen wird, ihre Attraktivität für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen jeden Alters zu erhöhen“, bilanziert Jürgen Osterhoff zufrieden das Ergebnis des Abends.