Die Erfahrungen mit zwei Jahren Corona-Pandemie standen unvermeidlich im Mittelpunkt der Gespräche zwischen SPD-Ratsfraktion und Caritasverband in dieser Woche.
„Im ersten Lockdown 2020 hatten wir noch einige Angebote herunterfahren müssen. Heute können wir, auch dank einer sehr hohen Impfquote, alle Aufgaben erfüllen“, bilanzierte Bernward Stelljes. „Insofern sind wir bei allen Ungewissheiten zuversichtlich, auch die Omikron-Welle bewältigen zu können.“ Haupt- wie Ehrenamtliche zeigten nicht nur viel Engagement; sie hätten auch mittlerweile beträchtliche Erfahrung darin gesammelt, mit immer wieder wechselnden amtlichen Bestimmungen umzugehen.
Die Mitglieder der SPD-Fraktion wollten vor allem wissen, ob sich der Arbeitsaufwand durch die Pandemie erhöht habe. So sei es. Corona habe den Beratungsbedarf in vielen Arbeitsfeldern vermehrt. Gerade die häufigen Änderungen in den Regeln hätten die Klienten verwirrt. Dazu kämen zusätzliche Belastungen, in der häuslichen Pflege oder über lange Zeit dem Homeschooling. Die Digitalisierung schaffe Erleichterung, zum Beispiel im Kontakt zu auswärtigen Angehörigen, erfordere aber zu Beginn auch zusätzliche Arbeit und Finanzmittel.
Der für das Ehrenamt und die Implementierung der Corona-Regeln verantwortliche Ansgar Kaul bedauerte, dass ambulante Pflege in der öffentlichen Debatte weniger Aufmerksamkeit fände als die stationäre Pflege. Dabei seien diese Kräfte, die verschiedene Haushalte aufsuchen müssen, gerade in der ersten Phase mit verschiedenen Formen der Unsicherheit konfrontiert worden. Die Caritas setze auf Transparenz, um zu verhindern, dass aus Ratlosigkeit Abschottung werde.
Frank Achterkamp, Mitglied im Sozialausschuß, sah gerade darin eine wichtige Aufgabe, die über die Arbeit der Sozialverbände hinausreiche. „Wir müssen insgesamt als Gesellschaft lernen, wieder solidarischer miteinander umzugehen.“
Bernward Stelljes kündigte an, die Caritas Emsdetten-Greven werde sich in nächster Zeit verstärkt dem Thema der Wohnungslosigkeit widmen, gerade für geistig behinderte und andere auf dem Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen. Das wurde von der SPD sehr positiv aufgenommen, die in einer sozialen Wohnungsbaupolitik weiter eine ihrer Hauptaufgaben sieht.