Besuch vom Jugendrat

Seit nunmehr zwei Jahren hat Emsdetten einen Jugendrat. Damit erfüllte sich eine alte SPD-Forderung. Nun schickte der Jugendrat zwei Vertreter in die SPD-Fraktion, um zwei Anträge zu diskutieren, die der Jugendrat formuliert hat.

Mit diesem Graffiti-Kunstwerk stellte sich der Jugendrat zuerst 2021 der Politik vor.

Mit dem Anliegen, in den weiterführenden Schulen Automaten für Menstruationsartikel aufzustellen, fanden die Jugendlichen bei der SPD großes Verständnis. „Es ist wichtig, hier ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu schaffen. Das Sekretariat mit seinem Trubel ist nicht der richtige Ort dafür“, fasste Eva Nie die Meinung zusammen. „Wir wollen das Problem des Vandalismus auf Toiletten nicht kleinreden, aber der führt ja auch nicht dazu, dort etwa auf Seife verzichten zu wollen.“ Lob erntete der Jugendrat für die Einbindung der verschiedenen SVen. Verschiedene Stimmen bedauerten allerdings, dass die Käthe-Kollwitz-Realschule sich nicht beteiligen will. „Wir sollten die Tür aber nicht verschließen. Hier ist auch ein späterer Einstieg möglich.“

Sehr viel kostspieliger, und damit schwieriger, ist die  vom Jugendrat gewünschte Ausstattung aller Schüler*innen mit iPads für den Unterricht. Mit Engagement und Beredsamkeit wiesen die Jugendlichen auf die derzeitige Ungerechtigkeit hin, wo Eltern ihre Kinder sehr verschieden gut ausstatten können. Prinzipiell stimmten die Politiker*innen der SPD den Jugendlichen zu. Sie wollten außerdem nicht sehen, dass Emsdetten gegenüber anderen Schulstandorten digital zurückfällt. Gleichzeitig blieb ein großes Unbehagen angesichts der unvermeidlich hohen Kosten, nicht nur für die Geräte selbst, sondern auch für den technischen Support. Der Wunsch nach „digitalen Hausmeistern“ war schon in früheren Etatberatungen laut geworden, ist aber bei dem generellen Mangel an IT-Fachkräften schwer umzusetzen. Hier mussten sich die Jugendlichen zunächst mit dem Versprechen begnügen, dass die SPD verschiedene Finanzierungsoptionen prüfen will.

Der Jugendrat zeigte mit seiner guten Vorbereitung und dem engagierten Auftreten, dass er sich zu einer ernstzunehmenden kommunalpolitischen Stimme entwickelt hat.