Wenn das kaputte Parkhaus weg ist ‑ So soll es an der Wilhelmstraße weitergehen!
Schon seit einiger Zeit ist die Rede davon, jetzt scheint die letzte Stunde des Parkhauses Wilhelmstraße bald gekommen zu sein. „Wir hatten ja bereits im Kommunalwahlkampf die Zukunft für dieses wichtige Stück Innenstadt im Blick gehabt“, erinnerte Dr. Thomas Kock, der Vorsitzende der Ratsfraktion, an den vorigen Sommer. „Jetzt wollen wir damit vorankommen, damit die Planungen bereits in ihrer Frühphase in die richtige Richtung gehen.“
Mehrere Bausteine: Parkhaus, Turnhalle und PGS
Das Parkhaus an der Wilhelmstraße ist abgängig und hat laut Aussagen des Gutachters nur noch eine mögliche Nutzbarkeitsdauer von zwei Jahren. Danach wird es definitiv geschlossen und wird abgerissen werden müssen, da der verwendete Stahl nicht mehr trägt. Von daher erscheint es sehr sinnvoll, sich bereits jetzt Gedanken über eine mögliche Nachnutzung Gedanken zu machen. In diese Überlegungen sollte auch die Paul-Gerhardt-Schule einbezogen werden, auch wenn dieses Schulgebäude durch den Umbau und die Renovierung anderer Grundschulen noch einige Jahre benötigt wird.
„Es geht jetzt darum, diese Planungen als einen Prozess zu sehen, an dem sich möglichst Viele beteiligen können, und der auch möglichst vielen Interessen gerecht werden kann“, erklärte Anke Hackethal (Ausschuss für Infrastruktur).
Die SPD hat daher im Rat beantragt, für das Areal PGS, einschließlich der Turnhalle und des Parkhauses wird ein Architektenwettbewerb auszuloben, um möglichst viele Ideen in diesen Prozess einfließen zu lassen.
Folgende Punkte sollen bei diesem Architektenwettbewerb Berücksichtigung finden:
– Das Areal sollte als zentraler Baustein für die Neuausrichtung der Innenstadt im Sinne eines vielfältigen Erlebnisraumes wahrgenommen werden. Deswegen gehören hierher zentralstädtische Funktionen wie Musikschule, Volkshochschule und Platz für diverse Gruppen und Initiativen, die in Stroetmanns Fabrik nicht mehr genügend Platz finden.
– Daneben kann es auch als Treffpunkt für das „Quartier Innenstadt“ und die dort lebenden Menschen dienen. Neben der Gebäudenutzung ist ein wichtiges Element hierfür die Umwandlung des bisherigen Schulhofes in eine Grünfläche.
– Die Innenstadt als Wohnquartier ist für verschiedene Generationen interessant. Von Seiten der Stiftung St. Josef gibt es ein großes Interesse, hier neue Möglichkeiten des betreuten Wohnens anzubieten. Abgesehen vom grundsätzlichen Bedarf ist der Standort wegen seiner Nähe zu Kastanienhof und Sonnenhof dafür sehr attraktiv. Jüngere Singles, die bisher in Emsdetten schwer Wohnungen finden, könnten hier bahnhofsnah unterkommen. Zu beachten ist, dass von diesen Wohnungen mindestens 25% öffentlich gefördert sein sollten.
– Aus Gründen des Lärmschutzes sollten die Funktionen Wohnen und Begegnen baulich in getrennten Gebäuden untergebracht sein.
– Aufgrund der über das Parkhaus bestehenden Verträge sind eine zu klärende Anzahl von Parkplätzen auf dem Gelände vorzuhalten und es ist sicherzustellen, dass einige Parkplätze in der Tiefgarage durch die Nutzer erreicht werden können.
Zu prüfen ist, welche öffentliche Förderung für ein solches Projekt möglich ist und entsprechende Anträge müssen vorbereitet werden. „Wir haben hier die Möglichkeit, für Emsdetten ein äußerst attraktives neues Zentrum zu schaffen, diese sollten wir unbedingt nutzen“, fasste Marvin Müller die Position der Sozialdemokraten zusammen.