„Wir alle freuen uns, wenn im Herbst endlich das neue Kombibad öffnet“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kock, der das Projekt seit Jahren vorantreibt. „Das wird aber auch das Ende für das marode alte Hallenbadgebäude bedeuten. Auch die Spiel- und Sporthalle ist zu akzeptablen Konditionen nicht mehr zu renovieren, da das Dach der Halle erhebliche Schäden aufweist. Außerdem ist die Sporthalle ohne das Hallenbad nicht weiter nutzbar, da beide Gebäude etwa auch energetisch eng verbunden sind. Nach Schätzungen müssten alleine für die Dachsanierung der Sporthalle einige Millionen Euro aufgebracht werden.“
Deshalb setzte sich die SPD-Fraktion jetzt (virtuell) zusammen und beriet verschiedene Alternativen für die Zukunft des Geländes: Eine neue Sporthalle für das Martinum und die Wilhelmschule? Eine Halle mit vielen Zuschauerplätzen, die auch für die TVE-Profihandballer nutzbar ist? Vielleicht auch Platz für den vom TVE geplanten Campus? Oder doch Wohnbebauung? Seit langem steht die Emsdettener SPD im Gespräch mit interessierten Akteuren. Die Schulleitung des Martinums signalisierte, dass für den Schulsport (auch der bald vergrößerten Wilhelmschule nebenan) weiter eine Dreifachsporthalle benötigt werde.
Da auch der TVE eine neue Halle mit Zuschauern für die Heimspiele benötigt, ergibt sich fast zwangsläufig die Frage, ob sich diese beiden Anliegen nicht zusammenführen lassen. Da die Zeit drängt, soll die Stadt jetzt prüfen, ob der Platz ausreichend groß, die neue Halle mit allen Anforderungen für die 2. Handball-Bundesliga in diesem Gebiet zu planen. Dabei soll keine unrealistische große Zuschauerzahl anvisiert erden. „Dass die Stadt nicht eine neue Halle für die Schulen und eine neue Halle für den TVE bauen kann und gleichzeitig auch sehr kostspielig die Emshalle saniert, scheint logisch“, so Sportausschuss-Mitglied Marvin Müller. „Das alles zusammen ist schlicht nicht zu finanzieren.“
Deshalb beantragt die SPD eine Machbarkeitsstudie für das Gebiet rund um das alte Hallenbad. Neben einer Handball/Schulsporthalle soll sie alternative Nutzungen prüfen: Sollte das Gelände für den Plan A ungeeignet sein, könnte die Stadt dann dort eine herkömmliche Sporthalle sowie Wohnungen bauen? In diesem Fall sollten zwei bis vier urbane Mehrfamilienhäuser entstehen. Das bedeutet, dass hier auch Ideen zum Verweilen und zur Kommunikation der neuen Bewohner*innen geschaffen werden müssen (etwa durch Plätze, Innenhöfe, Spielgelegenheiten für Kinder). Auch müssten ökologische Ideen hier eine große Rolle spielen. Da das Gelände nahe am Bahnhof liegt, können auch neue Ideen zum Verkehr (möglicherweise zum Car-Sharing) mit einbezogen werden. Mindestens 25 % des Wohnraums muss öffentlich gefördert sein.
Das alles kann nicht über Nacht geschehen. Desto wichtiger ist es, ohne Verzug in diesem Sinne in die Planungen einzusteigen.