Für mehr Barrierefreiheit bei Festen und im Alltag

Rosenmontag in Emsdetten. Die Menschen drängeln sich, wollen möglichst viel vom Zug sehen, wollen auf ihre Kinder aufpassen, die sich nach Süßigkeiten drängeln. Dazwischen: Menschen im Rollstuhl. Am Anfang oft noch mit einem guten Platz versehen, ändert sich die Lage im Laufe der Zeit. „Mit fortgeschrittenem Alkoholpensum schunkeln sich die Fußgänger vor meinen Rollstuhl, so dass ich nichts mehr sehen kann,“ beschreibt SPD-Ratsfrau Reinhild Thamm-Krake die Situation, die sich so jedes Jahr wiederholt. Inzwischen hat sie auch von anderen Betroffenen ähnliche Berichte bekommen. Aus diesem Kreise stammt ein Vorschlag, den die SPD gerne aufgreift. Zu Rosenmontag könnte vor dem Rathaus ein Podest aufgebaut werden, von dem aus Rollstuhlfahrer den Rosenmontagszug ohne Sichtbehinderung verfolgen können.

Nicht zur an Emsdettens Feiertagen, auch im Alltag stellen sich immer wieder Hindernisse für Menschen im Rollstuhl. 

Thamm-Krake erzählt dazu aus ihrer Erfahrung: „Immer wieder, wenn ich Stroetmanns Fabrik besuchte, habe ich die Örtlichkeit über die vorhandene Rampe ‚betreten‘. Beim Verlassen des Gebäudes stellte ich dann fest, dass keine Absenkung des Bordsteins in unmittelbarer Nähe der Rampe vorhanden ist. Um zu meinem geparkten Auto zu kommen, musste ich eine große Schleife fahren, bevor eine Absenkung des Bordsteins mir den Zugang zur Straße möglich machte.“ Besonders lästig zu Zeiten, wenn wegen Veranstaltungen viele Fahrräder dort abgestellt sind, nicht alle im entsprechenden Ständer. 

Deshalb beantragt die SPD jetzt, den Bordstein in unmittelbarer Nähe der Rampe abzusenken. „Eine inklusive und barrierefreie Stadt umfasst viele Bausteine“, ergänzt SPD Ratsfrau Anke Hackethal. „Wir freuen uns, wenn wir weitere Hinweise auf Stellen erhalten, an denen Verbesserungen möglich sind.“