Eine gemeinsame Halle für Schulsport und Profihandball an der Stauffenbergstraße – ja, das wäre möglich, sagte die jüngst vorliegende Machbarkeitsstudie, auch unter Beachtung des für die Nachbarn wichtigen Lärmschutzes. So wollte es auch Emsdettens SPD seit längerem.
Man muß sich ja nicht dann in ein Großprojekt stürzen, wenn die Baupreise so explodieren wie im Moment. Aber das ehemalige Hallenbad und die ebenfalls nicht mehr frische SSH müssen irgendwann weg, ein bewährter Sportstandort kann neuen Nutzen für viele Menschen in Emsdetten erhalten.
Ja, wenn nicht ausgerechnet die TVE-Handballer sich dagegen ausgesprochen hätten. Sie hängen weiter Träumen einer Großhalle mit 4.000 Zuschauerplätzen und mehr nach. Und das an einem abgelegenen Standort, der für den Schulsport nicht in Frage kommt. Damit schlagen sie indirekt auch eine städtische Finanzierung aus. Das für die ungewisse Perspektive eines Investorenmodells, für das sich bisher öffentlich noch kein potentieller Kandidat gemeldet hat.
Die Enttäuschung über diese Haltung war in der SPD-Fraktion groß. Es gelte das Ganze auch in größere Zusammenhänge einzubetten. „Wir haben gerade jetzt ein Mobilitätskonzept verabschiedet, das auf kurze Wege setzt, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden können“, erinnerte Jürgen Osterhoff vom Umweltausschuss. „An die Stauffenbergstraße kommen die meisten Emsdettener auch ohne Auto, Auswärtige haben einen annehmbar kurzen Weg vom Bahnhof. Diesen Vorteil will der Profihandball ohne Not aufgeben.“
Und was ist mit dem alten Standort an der Emshalle? Dort ist eine 18-monatige Schließung so unakzeptabel wie bisher. Die SPD fordert deshalb die Verwaltung auf, ein Modell zu entwickeln, wie die notwendigen Arbeiten (Barrierefreiheit, Fluchtwege, Toiletten!) in getrennte Arbeitsschritte aufgeteilt werden können, die nacheinander mit nur kurzzeitigen Störungen des Betriebs abgearbeitet werden können. So, wie unverzüglich die Erweiterung der Anlage für die Schießfreunde angepackt werden muss.