Wer mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl schon versucht hat, den Vordereingang zu Stroetmanns Fabrik zu benutzen, weiß, wie schwierig bis unmöglich ist. Ohne die Hilfe einer zweiten Person geht es eigentlich nicht. Der bisherige Nebeneingang an der Rampe ist allerdings viel zu oft geschlossen und führt dazu in die eher abgelegenen Teile des Gebäudes. Eine Zumutung.
Für die längst überfällige Modernisierung von Stroetmanns Fabrik schlägt die Verwaltung nun vor, die historische Eingangstür einfach zu entfernen. Mehr Barrierefreiheit wäre dadurch sicher erricht. Aber kann das wirklich die Lösung sein?
SPD-Ratsfrau Reinhild Thamm-Krake sagt nein: „In Emsdetten ist wenig Altes erhalten geblieben. Daher kommt baulichen Details wie dem Eingang zu Stroetmanns Fabrik größere Bedeutung zu als dies vielleicht anderswo der Fall wäre.“ Damit weiß sie sich im Einklang mit vielen Stimmen aus der Emsdettener Bevölkerung. „Das heißt nicht, dass wir die Barrierefreiheit vernachlässigen. Die geplante Neugestaltung des Foyers als Eingang zum Bürgersaal und zum Lichthof sind gute Beispiele, wie das bestehende Gebäude gut weiterentwickelt werden kann.“
Als Mitglied des Kulturausschusses weiß Thamm-Krake aber auch, dass bei gleichzeitiger Belegung von Bürgersaal und Lichthof der alte Eingang vom Parkplatz aus auch weiter wichtig sein wird, auch für Besucher*innen des Verkehrsvereins oder der Seminarräume. „Wir fordern deshalb die Verwaltung auf, konkrete Pläne (mit Kostenvoranschlag) zu entwickeln, wie sich die Tür umbauen läßt, damit sie sich automatisch öffnet und schließt. Sollte es keine technische denkbare Lösung geben, so der jetzt vorgelegte Antrag, möge die Verwaltung einen Vorschlag vorlegen, wie die Tür als gut sichtbares und integrales Element des Gebäudes an anderer Stelle erhalten werden kann.