Immerhin 30 Impfdosen: Soviel konnten vor Kurzem in Emsdetten an Geflüchtete und Obdachlose verimpft werden. Darüber informierte Fachdienstleiter Manfred Wietkamp am Montagabend den Sozialausschuss.
Es gebe bei dieser Personengruppe „sehr viel Vorbehalte“ gegenüber einer Coronaschutzimpfung, führte Wietkamp weiter aus. Nach dem ersten Impfangebot hätten jedoch auch einige Bewohner der städtischen Unterkünfte ihre Bedenken abgelegt. Dennoch sei die Impfskepsis ein „dickes Brett, das es zu bohren gilt“. Die Stadt stehe dabei vor einer besonderen Herausforderung. Gerade wenn eine Behörde ein Impfangebot macht, gebe es zusätzliche Vorbehalte. Gelöst werden soll das Problem über „Dritte“. Dies könnten konkret zum Beispiel Sozialarbeiter und Betreuer sein, die für Aufklärungsarbeit sorgen „und nichts mit Behörden zu tun haben“. Nina Lüttmann (Grüne) fragt nach, ob Dolmetscher für die Überwindung der Vorbehalte eingesetzt werden. Herr Wietkamp bekräftigt, dass es nicht die Sprachbarriere ist, die zu der Impfverweigerung führen. Dies bestätigt eine andere Dame aus dem Rat. Sie habe schon öfters ablehnende Bemerkungen über das Impfen gehört. Als Grund werde dann gern gesagt: „Die Impfung ist nicht halal und führt zu Unfruchtbarkeit.“
Frank Achterkamp (SPD) fragt zu Recht an, ob denn die Imame als Vertreter der Glaubensrichtung mit ins Boot geholt worden seien. Sie könnten theologische Bedenken aus dem Weg räumen. Herr Wietkamp‘s Blick ließ erahnen, dass dies wohl noch nicht bedacht worden sei. Er erwiderte, dass er diese Anregung gerne mitnehmen wolle. Ein wichtiger Anstoß durch unseren Genossen. Wir hoffen, dass hierdurch die Vorbehalte verringert werden können.