Wir brauchen Platz zum Wohnen, wir brauchen Platz, wo neue Arbeitsplätze entstehen können. Gleichzeitig wissen wir spätestens seit den Dürresommern der letzten Jahre, dass wir unser Grundwasser stärker schützen müssen; dass die geringeren Regenfälle, die uns erreichen, nicht einfach via Kanalisation und Ems in die Nordsee verschwinden dürfen.
Wie gehen wir mit diesem Widerspruch um? Das ist eines der zentralen Themen mit denen sich der neue KUM-Ausschuss (Klima, Umwelt, Mobilität) des Rates beschäftigen muss.
„Es gibt nicht die eine Maßnahme, mit der wir alles richten können“, betont Detlef Gritz, der jetzt die SPD als Sachkundiger Bürger im neuen Ausschuss vertritt. „Deswegen schlagen wir ein Konzept mit einander ergänzenden Bausteinen vor. Emsdetten ist eine Stadt mit kleiner Grundfläche; da lohnt es sich, bei jedem einzelnen Grundstück genau hinzuschauen, wie wir es gleichzeitig funktional für die Menschen und nachhaltig ökologisch nutzen können.“
Die Details werden von Ausschuss und Verwaltung zu erarbeiten sein. Folgende Elemente schlägt die SPD dafür als Grundlage vor:
- Sicherstellung eines relevanten Anteils unversiegelter Flächen
- Ökologischen Nutzung der unversiegelten Flächen, beispielsweise zur:
- Regenwasserspeicherung zum Erhalt und zur Bewässerung von Grünflächen
- Grundwasseranreicherung aus überschüssigem Regenwasser
- Erhaltung sowie Wiederherstellung von Grün- und Waldflächen
- versickerungsoffene Herstellung von Park- und Abstellplätzen in Wohnbereichen
- Regenwasserverwertung der Park- und Abstellflächen von Betrieben in Industriegebieten
- Kompensationsmaßnahmen, wie Dach- und Fassadenbegrünungen
- Nutzung von Industriebrachen und aufgegebenen Wohnbebauungen
Die Stadt kann mit ihrem Planungsrecht allerdings nur dort eingreifen, wo Neues entsteht. Im Bestand sind wir selbst aufgerufen, zur Entsiegelung beizutragen. Auch wenn es sich dabei um geringfügige Flächen handelt, so sind sie doch wortwörtlich vor unserer eigenen Hautür.