Dies war der Titel der Info-Veranstaltung, zu der der DGB Düsseldorf am 11.Oktober eingeladen hatte. Hochrangige DGB-VertreterInnen diskutierten sowohl mit Experten wie der Professorin Dr. Engelen-Kefer und dem Referatsleiter des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts, Dr. Florian Blank, als auch mit
Vertreterinnen der jungen Generation, Ramona Hein, Hotelfachfrau und Lena Herrmann, die bei Mercedes beschäftigt ist.
In den Vorträgen wurde deutlich, dass die Situation der Rentnerinnen und Rentner in NRW regional sehr unterschiedlich ist; die höchste Rente in NRW gab es 2015 für männliche Neurentner in Bottrop mit durchschnittlich 1219 Euro, dicht gefolgt vom Rhein-Erft-Kreis mit 1216 Euro. Schlusslichter bilden Düsseldorf mit 945 und Bonn mit 904 Euro. (DGB Rentenreport 2017, S. 6)
Bei Frauen liegen die Düsseldorferinnen mit 690 Euro an der Spitze, Schlusslicht sind die Gelsenkirchenerinnen mit 474 Euro. Bedenklich ist der Anstieg der Altersarmut. Eine wachsende Zahl von Menschen ist auf Grundsicherung angewiesen, weil die Rente nicht zum Leben reicht. 2015 waren dies in NRW über 267 000 Menschen, 7% mehr als 2013. Besonders betroffen davon sind Frauen, die im Niedriglohnsektor arbeiten; 25% der Arbeitenden können keine Rente aufbauen, weil sie nicht in die Rentenkasse einzahlen. Für diese Gruppe ist aber die gesetzliche Rente besonders wichtig. Hieraus leitet der DGB Forderungen an die Rentenkommission ab:
• Die Absenkungsfaktoren müssen verschwinden
• (Riesterfaktor, Nachhaltigkeitsfaktor)
• Riesterförderung für Neuverträge muss gestoppt werden
• Alle Erwerbstätigen (Selbstständige, Beamte) sollen einbezogen werden
• Erwerbsminderungsrenten sollen auch für Bestandsrentner erhöht werden
• Die Rente soll in Zukunft nur noch ein Einsäulenmodell sein
• Die Mütterrente soll aus Steuermitteln bezahlt werden.
Eine Forderung lautet auch, dass diejenigen die lange gearbeitet, aber wenig verdient haben, Freibeträge bekommen sollen, so dass sie oberhalb der
Armutsgrenze sind. Hochinteressant war, dass in Österreich, das durchaus vergleichbar ist mit Deutschland, eine durchschnittliche Rente für Männer von 1820 Euro und für Frauen von 1220 Euro gezahlt wird. In Österreich ist es geglückt, den Sozialstaat zu stärken bei einem Beitragssatz von ca. 22%, ohne dass die Wirtschaft zusammengebrochen ist. (14.10.18, MREISEWITZ)
(Auszug aus dem RUNDBRIEF AG NRWSPD 60 plus)