Beirat Ü60 besucht SPD Ratsfraktion
Die Pflegesituation in Emsdetten stand thematisch im Mittelpunkt, als eine Delegation des Beirats Ü60 die SPD-Ratsfraktion besuchte. „Der Mangel an Fachpersonal, verbunden mit einer weiter stark wachsenden Zahl alter Menschen, wird den Pflegenotstand in den nächsten Jahren noch dramatisch verstärken“, betonte Beirats-Vorsitzender Josef Teupe. Bisher passiere zu wenig, dies zu verhindern.
SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kock erläuterte, dass der SPD-Schwerpunkt auf der Wohnungsbauförderung nicht zuletzt dazu diene, den Zuzug von Fachkräften nach Emsdetten überhaupt möglich zu machen. Davon würde auch die Pflegesituation profitieren. Josef Hüls vom Beirat erinnerte daran, dass Vorhaben wie das Baugebiet West zu weit von der Innenstadt entfernt seien, um für alte Menschen attraktiv zu sein. Das gleiche gelte für die „Tiny houses“. Er bezweifelte, dass in Emsdetten viele an einem Projekt wie „Jung kauft Alt“ interessiert seien. Gundula Grommé, die die SPD im Kreistag vertritt, sagte, es sei sicher kein Konzept für alle. Dennoch bilde es einen Baustein, der nicht vernachlässigt werden dürfe. Kommunen hätten damit sehr verschiedene Erfahrungen gemacht. Es hänge ab von der Qualität, wie ein solches Programm moderiert sei und wie viele bezahlbare Wohnungen in Zentrumsnähe entstünden.
Franziska Kossel vom Beirat führte das Gespräch zurück zur Personalnot, die heute schon Investitionen in der stationären Pflege verhindere. Marvin Müller (SPD) stimmte dem zu. „Deshalb dürfen wir nicht in unseren Anstrengungen für eine bessere Bildung von Jugendlichen nachlassen.Gute Fachkräfte, gerade auch in diesem Bereich, setzen eine gute Bildung voraus.“ Eva Nie (SPD) lenkte darüber hinaus den Blick auf die Stadtgesellschaft als Ganzes: „Wir müssen Orte schaffen, an denen sich die Generationen begegnen und einander in ihren Bedürfnissen kennen lernen.“ Vereinsamung ist für alle Generationen ein wachsendes Problem, besonders aber für die Älteren.
Der Beirat Ü60 hat einen Runden Tisch zur Pflege initiiert, der sich ab Oktober dem Themenkomplex Pflege in intensivem Austausch annehmen soll.
Zum Weiterlesen zur Lage der Pflege im Kreis Steinfurt erschien dieses Jahr im Februar: