Musikschule: beliebt, aber in Emsdetten weiter heimatlos

Von der Ukulele bis zum Kontrabass:
Musikschulleiterin Sonja von Gostomski zu Gast bei der SPD
„Wenn eine Lehrkraft für den Unterricht regelmäßig mit mehreren Keyboards oder Celli hantiert, braucht sie dort dafür geeigneten abschließbaren Stauraum, wo der Unterricht stattfindet.“ An praktischen Beispielen erläuterte die neue Leiterin der Musikschule, Sonja von Gostomski, warum die Musikschule auch in Emsdetten ein festes Zuhause benötigt.
Auf Einladung der SPD-Ratsfraktion berichtete sie von ihren bisherigen Erfahrungen, und den Aufgaben für die nächste Zeit. „Ich habe ein gut bestelltes Haus übernommen“, lobte sie ihren Vorgänger Wolfgang Bernhardt. Dazu gehört, daß der größte Teil des Unterrichts von fest angestellten Fachkräften gegeben wird. Dazu gehört das vom Land geförderte Programm „JeKits“ für Grundschulkinder, das die Musikschule Greven-Emsdetten-Saerbeck als eine der ersten in der Region einführte und heute viele Kinder an die Musik heranführt, in deren Elternhaus das nicht selbstverständlich ist. „Während die Kinder im ersten Jahr im Klassenverband einen breiten Überblick erhalten, können sie sich später für ein bestimmtes Instrument entscheiden“, erklärte von Gostomski und fügte hinzu: „Die Erfahrung zeigt, daß der instrumentale Gruppenunterricht die Sozialkompetenz der Kinder stärkt.“ Dennoch gibt es auch in diesem Bereich Raum für Verbesserungen: Die ursprünglichen Vereinbarungen seien über die Schulleitungen gelaufen; für Alltagsabläufe, die für alle befriedigend sind, müßten auch die Leitungen des Offenen Ganztages und die Hausmeister mit an den Tisch.
Insgesamt hatten im Jahr 2019 gut tausend Emsdettener*innen die Musikschule in ihren verschiedenen Formen genutzt. Dabei nutzen seit einigen Jahren immer mehr Erwachsene den Projektbereich, teilweise für ganz neue Erfahrungen wie einen Ukulele-Kurs, teils um Kenntnisse aus der Jugendzeit aufzufrischen. „Diese Angebote kommen oft zeitlich stark eingespannten Menschen entgegen, die sich nicht an eine längerfristige Bindung herantrauen. Ein neues Programm liegt jetzt vor und kann auf der Internet-Site abgerufen werden. Wie die EV bereits berichtete, wird mit dem Kontrabass ein neues Instrument das Angebot abrunden.
Die Nutzerzahlen aus Emsdetten liegen seit Jahren unter denen von Greven. Ein Grund dafür ist, daß die Musikschule hier weniger im Stadtbild präsent ist, nirgendwo das Zeichen über der Haustür prangt. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Kock erinnerte an den Ratsbeschluß, die Musikschule in Teilen der ehemaligen Paul-Gerhardt-Schule unterzubringen. Es wird allerdings abzuwarten sein, wie sich das in der Zeit gestalten lässt, in der die Wilhelmschule dort zu Gast sein wird.
Neugierige haben demnächst wieder bei der Klangwelten-Woche (30. März-4. April) Gelegenheit, die hörbaren Resultate der Musikschul-Arbeit kennenzulernen.
Gerd Endemann, Vorsitzender des Freundeskreises, machte alle darauf aufmerksam, daß Musikfreund*innen für einen geringen Monatsbeitrag die Musikschule, etwa durch die Anschaffung von Leihinstrumenten, für möglichst viele Menschen erschwinglich machen können.