Emsdetten 05 braucht ein neues Vereinsheim

Am Rande des DEVK‑Christian‑Iker Fußballcamps im Salvus‑Stadion besuchte die Bürgermeister-Kandidatin Eva Nie gemeinsam mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kock den Fußballverein Emsdetten 05.

Vorbildliche Jugendprojekte

Dazu erzählt sie: „Empfangen wurden wir herzlich von der ersten Vorsitzenden, Susanne Lammerskitten, sowie dem Finanzverantwortlichen Marcel Rimmrodt. Gerade lief das dreitägige Fußballcamp für Kinder zwischen fünf und fünfzehn Jahren – ein Kooperationsprojekt mit der Fußballfabrik Westfalen und ein eindrucksvolles Beispiel für die engagierte Nachwuchsarbeit des Vereins. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel hier ehrenamtlich gestemmt wird – das ist gelebter Gemeinsinn.

Vereinsheim bald 100 Jahre alt

Ein Rundgang zeigte uns aber auch eine weniger schöne Seite der täglichen Arbeitsumstände: Das Vereinsheim ist in seinem jetzigen Zustand keine geeignete Grundlage mehr für so viel Engagement. Denn hinter der Energie, die in Emsdetten 05 steckt, verbirgt sich ein wachsender Sanierungsbedarf. Das Vereinsheim am Salvus‑Stadion ist stark in die Jahre gekommen. Als uns die Verantwortlichen durch das Gebäude führten – inklusive Schiedsrichterraum, Umkleiden und Duschen – wurde deutlich: Die Räumlichkeiten sind dringend modernisierungsbedürftig. Ein Problem, das seit vielen Jahren bekannt ist. Hier braucht der Verein politischen Willen und finanzielle Unterstützung. Die Emsdettener SPD hat schon vor Jahren Pläne unterstützt, die ganze Situation neu zu gestalten. Leider sind sie über das Planungsstadium nie hinaus gekommen.

„Wir machen hier alles mit Herz und Verstand – aber das Gebäude ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, beschrieb uns Susanne Lammerskitten die Lage. „Wir wünschen uns keine Luxuslösung, sondern einfach funktionale, sichere Räume für unsere Mitglieder und Gäste.“

Ein Beispiel für den Einsatz: Die Umkleidekabine der ersten Mannschaft wird aktuell in Eigenregie für die Spieler modernisiert. Mit Genehmigung der Stadt wurden Wände entfernt, um die Räume großzügiger zu gestalten. Neue Sitzgelegenheiten und ein frisches Raumkonzept sollen folgen – umgesetzt mit viel ehrenamtlichem Engagement aus dem Verein.

Treffpunkt mehrerer Vereine

Ein Aufzug und eine Behindertentoilette wurden bereits eingebaut, ein Imbissstand sorgt für Verpflegung, die Laufgemeinschaft nutzt das Stadion regelmäßig. Auch die DC Emsdarter, ein engagierter Steel-Dartclub, haben im Vereinsheim einen eigenen Raum bezogen. Hier wird nun nicht mehr in der Kneipe, sondern unter professionellen Bedingungen trainiert – ebenfalls durch Eigenleistung und Vereinsgeist ermöglicht.

Auch die Bedeutung der ersten Mannschaft wurde im Gespräch deutlich. „Wenn Spieler aus Emsdetten auf dem Platz stehen, kommen auch die Zuschauer. Diese Identifikation ist Gold wert – für den Verein und die Stadt“, betonte Dr. Thomas Kock. Besonders bei Heimspielen zeigt sich: Das Interesse ist groß, die Tribüne lebt.

Ehrenamt und Sponsoring stoßen an die Grenzen

Finanzverantwortlicher Marcel Rimmrodt zeigt sich pragmatisch, aber auch realistisch: „Wir wirtschaften solide, der Kunstrasenplatz ist mit viel Eigenleistung entstanden, und die laufenden Raten stemmen wir. Aber für ein neues Vereinsheim brauchen wir Hilfe – das schaffen wir nicht allein.“ Denn vieles – von Trikots bis Trainingsmaterial – wird über Spenden finanziert. Die Mitgliedsbeiträge sind bewusst niedrig gehalten. Gleichzeitig wird es mit dem Rückgang lokaler Firmengründungen schwerer, dauerhaft Sponsoren zu gewinnen.

Was bleibt, ist ein beeindruckendes Maß an ehrenamtlichem Einsatz. Der Verein funktioniert, weil viele mitanpacken – Woche für Woche, Jahr für Jahr. Aber klar ist auch: Das Vereinsheim in seiner jetzigen Form ist nicht zukunftsfähig.

Für mich war am Ende des Besuches eines klar: „Vereine wie Emsdetten 05 sind das Rückgrat einer lebendigen Stadtgesellschaft. Wer will, dass Ehrenamt auch morgen noch möglich ist, muss heute investieren – in Räume, in Menschen, in unsere gemeinsame Zukunft.“

Eva Nie, Juli 2025