Flexibel in die Wärmewende

Eva Nie und Anke Hackethal besuchen Interdomo

Am Thema Heizen kommt heute niemand vorbei. „Leider ist die Diskussion um modernere Systeme seit Jahrzehnten stark durch Förderprogramme beeinflusst worden“, erläuterte Geschäftsführer Gerold Wenisch, als er die Bürgermeister-Kandidatin Eva Nie und Ratsfrau Anke Hackethal durch die Produktionshalle von Interdomo führte. Die verunsichernde Diskussion um Wärmepumpen in einer Zeit der Baupreisinflation setzte der Branche besonders zu. „Insofern war es unsere Rettung, dass wir über mehrere Standbeine verfügen. Neben Wärmepumpen verkaufen wir weiter moderne Öl- und Gaskessel und haben eine komplette zweite Schiene mit kalt ungeformten Bauteilen für einen großen Trailer Hersteller.

Eine Periode der Kurzarbeit konnte so mittlerweile beendet werden. Interdomo beschäftigt heute etwa 70 Fachkräfte im Emsdettener Norden. Das Unternehmen bildet auch Elektroniker für Betriebstechnik/-in und Maschinen- und Anlagenführer/-in aus. Trotzdem spürt es den Abgang der geburtenstarken Jahrgänge schmerzlich. „Es ist eine gute Sache, dass heute Arbeitsmodelle möglich sind, durch die Beschäftigte nach Eintritt in den Ruhestand noch ein bis zwei Tage in der Woche weiterarbeiten. Das hilft nicht nur uns als Unternehmen, es leistet auch sehr viel für den Wissenstransfer an die jüngere Generation.“ Bürgermeister-Kandidatin Eva Nie regte an, dass die Stadt bereits in der Phase der schulischen Betriebspraktika stärker auf die Ausbildungsmöglichkeiten in der heimischen Industrie aufmerksam machen kann. „Jugendlichen ist vielleicht zu wenig bewusst, wie hier direkt am Ort technische Innovation erfahrbar ist“, sagte sie, als die Besucherinnen eine eigenentwickelte Schweißmaschine bewundern durften, die erst seit wenigen Wochen in Betrieb ist.

„Schenkt der Innovationskraft unserer mittelständischen Industrie mehr Vertrauen“, formulierte Wenisch abschließend mit Blick auf die „große“ Politik. Für eine erfolgreiche Wärmewende gelte es Ziele zu setzen und technologieoffene Rahmenbedingungen zu schaffen. Die technologische Kreativität für die Detaillösungen sei bereits vorhanden.